Zwei Absperrschranken stehen an der Ecke Goethestraße und Weimarar, um zu verhindern, dass Kraftfahrzeuge durch die FußgĂ€ngerzone fahren.

Neue, alte Absperrschranken wieder aufgestellt.

Einer einzelnen Anwohnerin ist es zu verdanken, dass nach Monaten der illegalen und gefĂ€hrlichen AbkĂŒrzungsfahrten durch die FußgĂ€ngerzone wieder die ursprĂŒnglichen Absperrschranken verhindern, dass Kraftfahrzeuge in die gesperrte Weimarer Straße einfahren.

Unbekannte hatten seit Jahren immer wieder die Absperrschranke vor der Zufahrt zur FußgĂ€ngerzone an der Ecke Weimarer und Pestalozzistraße zur Seite gerĂ€umt. HĂ€ufig, um dort zu parken. Die VerĂ€nderung von amtlichen Verkehrszeichen ist allerdings nur autorisierten Personen gestattet (Polizei, Straßenbauamt etc.) – das wissen sogar Menschen ohne FĂŒhrerschein.

Die Folge war, dass von beiden Seiten alle paar Minuten fröhlich die Autos durch den als FußgĂ€ngerzone ausgewiesenen Abschnitt der Weimarer Straße fuhren, um eine AbkĂŒrzung durch den Kiez nehmen zu können. Durch eine FußgĂ€ngerzone zu fahren, erfordert schon erhebliche Unverfrorenheit. Leider ist dieses riskante Verhalten auch an der Kreuzung Wilmersdorfer und Pestalozzistraße zu beobachten. So manchem bleibt bei so viel Frechheit, nur unglĂ€ubig mit dem Kopf zu schĂŒtteln.

Eine engagierte Bewohnerin des Karl-August-Kiezes hat nun direkt anwesende Polizisten vor Ort angesprochen, nachdem sie selbst als FußgĂ€ngerin von einem Durchfahr-RĂŒpel gefĂ€hrdet wurde. Obwohl das nicht der erste Versuch war, bessere Verkehrssicherheit fĂŒr diesen Spielbereich beim Bezirksamt zu bekommen, hat sich die Polizei dieses Mal offenbar erfolgreich gekĂŒmmert.

Warum die Absperrschranken ĂŒberhaupt entfernt wurden, bleibt eine offene Frage. Genauso wie die Frage, was mit dem Schild „FußgĂ€ngerzone“ an der Ecke Pestalozzistraße und Weimarer Straße geschehen ist, welches seit einigen Wochen fehlt. So ein Schild ist groß und schwer. Kaum vorstellbar, dass es jetzt bei ĂŒbermĂŒtigen Jugendlichen im Zimmer steht. Aber wo ist es hingekommen?

Absperrung und Beschilderung hin oder her – es bleibt eine FußgĂ€ngerzone, was auch baulich erkennbar ist. In den letzten Monaten ist es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen zu Fuß Gehenden und Autofahrenden gekommen; teilweise mit Polizeieinsatz, weil die Situationen eskaliert sind. Es ist also klar, dass hier von Seiten des Bezirksamtes Handlungsbedarf besteht, die Ordnung durchzusetzen und die schwĂ€cheren Verkehrsteilnehmer*innen vor Schaden zu schĂŒtzen.

Als die GrĂŒnen vor Jahren in das Bezirksparlament eingezogen waren, hatten viele gehofft, dass die ĂŒber Jahrzehnte zur autogerechten Stadt mutierten, öffentlichen Bereiche wieder an alle Menschen in den Kiezen zurĂŒckgegeben wird. Aber da selbst der grĂŒne Stadtrat mit dem Auto vom Rathaus in die nur wenige Meter entfernte Fritschestraße fĂ€hrt, ist damit wohl nicht mehr zu rechnen.

In der kommunalen Politik brauchen spezialisierte VerbĂ€nde wie die FußgĂ€nger-, Radfahr- und Umwelt-Initiativen mehr Einfluss und Mitbestimmungsrechte; allen voran auch die demokratische Karl-August-Kiez-Initiative.

Info: Absperrschranke

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