Rewe zieht im Kant Center ein.
Einige haben es natürlich auch bereits bemerkt: an den Schaufenstern im Erdgeschoss der ehemaligen P&C-Filiale kleben großflächige Hinweise, dass Ende 2025 die Supermarktkette Rewe einen neuen Markt eröffnen will.
Von den Ausführenden der gemalten Früchte haben wir erfahren, dass vom Management des KantCenters beauftragt wurde, dieses Ereignis visuell anzukündigen. Vermutlich sind kürzlich die Verträge geschlossen worden. Warum es dann noch über ein Jahr braucht, um einen Markt zu eröffnen, wird seine Gründe haben.
Die anderen Ketten wie Lidl, Edeka, Netto, Alnatura, Eurogida, Aldi, Hit Ullrich, Gazi und Penny sind bereits seit vielen Jahren in der Wilmersdorfer vertreten. Einerseits erwarten die Kunden dann vielleicht auch, dass Rewe nachzieht. Andererseits ist es auch ein Risiko, in einer absteigenden Einkaufsstraße vom bereits verteilte Kuchen ein Stück abhaben zu wollen.
Guter Standort am Umsteigebahnhof
Allerdings ist der Standort am Übergang von der U-Bahn zur S- und Regionalbahn natürlich strategisch günstig. Edeka im Bahnhof Friedrichstraße und Rewe im Hauptbahnhof sind immer absurd voll. Ob der Vergleich mit Charlottenburg erlaubt ist, sei mal dahingestellt.
Vermutlich wird der wirklich sehr kleine Rewe an der Oper dann geschlossen. Doch nicht alle Stammkunden werden mal eben fünf Blocks laufen, wenn die meisten Konkurrenten näher liegen. Der allabendliche Umsatz mit OperngängerInnen wird sich ganz sicher nicht fortführen lassen, denn es ist aktuell einfach zu praktisch, vor oder nach der Vorstellung direkt gegenüber einkaufen zu können.
Allerdings hat Rewe mit seinen großzügigen Öffnungszeiten bis Mitternacht auch einen strategischen Vorteil. Subjektiv ist nach 22 Uhr, wenn die anderen Supermärkte bereits geschlossen sind, noch ganz schön was los. Jedenfalls im Rewe in der Uhlandstraße, nahe Ku-Damm und Cinema Paris, sowie an der Oper.
Die Versorgung mit Ware erfolgt über die Laderampe in der Kantstraße. Zu Zeiten von Peek & Cloppenburg waren hier noch zwei Spuren für den Kfz-Verkehr; mal sehen wie das dann mit nur noch einer Spur klappt. Vielleicht lässt sich eine Ladezone einrichten; dass die meist vollgeparkt sind, macht es spannend.
Leidtragende sind vermutlich die Supermärkte von Netto und Edeka in den Arcaden. Zumindest der Netto sieht lange nicht mehr die großen Kundenmengen, die man noch hatte, als die Läden alle vermietet waren. Aktuell ist es in den Arcaden geradezu gespenstisch. Aber wundert das jemanden? Dass die Anzahl der Shopping Malls viel zu groß ist, weiß auch der Dümmste – nur eben Center-Manager nicht. Die Mieten sind zu hoch, was auch außerhalb der Malls zu hohen Leerstandzahlen führt. Aber das ist ein anderes Thema.