
Endlich ein Ende von Wildwest?
Seit Monaten respektieren einige Autofahrer die neue Fußgängerzone nördlich der Schillerstraße nicht. Nun sind provisorisch Baustellenzäune aufgestellt worden.
Spätestens mit dem Verschwinden des zweiten Klapp-Pollers war die Verlängerung der Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße bereits durch Falschparker und Ignoranten wieder entwidmet. Es wurde in der Fußgängerzone geparkt und nun auch mit Autos in beiden Richtungen durchgefahren. Was Lieferdienste, eScooter und Radfahrer von Anfang an nicht für sich gelten ließen, wurde schnell von Motorradfahrern adaptiert.
Der erste Steckpoller an der Schillerstraße war nur wenige Tage nach der Eröffnung bereits verschwunden. Bald wurde der erste klappbare Poller von schweren Fahrzeugen zermalmt. Nun fingen einige Autofahrer an, die fehlende Sperre als Einladung zu interpretieren, dort zu parken.
Nachdem dann jemand auf der Nordseite das blaue Schild „Fußgängerzone“ komplett abrasiert hatte, war das Eis gebrochen: einfach durchfahren, als wäre es eine normale Straße. So ging das ein paar Wochen und man fragte sich, warum Polizei und Bezirksamt nicht reagieren.






Die aufgestellten Bauzäune lassen hoffen. Sinnvoll wäre eine abschließbare Schranke und nur eine Zufahrt für Lieferanten, um das Durchfahren zu unterbinden.
Wer dort ab und zu entlang kommt, wird bemerkt haben, dass fast jedes Mal Fahrzeuge durch die Fußgängerzone fahren und einige parken. Die Grenzen der Unverschämtheit von Kraftfahrern sind gefallen.
Es ist erstaunlich, dass ausgerechnet diese Fußgängerzone nicht respektiert wird. Zwar fahren auch durch die „große“ Fußgängerzone ab und zu unverschämte Rüpel über die Kreuzung mit der Pestalozzistraße. Die permanente Nutzung als Parkplatz und Durchfahrtsstraße ist dagegen neu. Die dafür aufgebrachte Ignoranz und Rücksichtslosigkeit von Autofahrern sind Ausdruck der an vielen Stellen der Gesellschaft zu beobachtenden Verrohung der Sitten.
Bereits vor der Einrichtung der Verlängerung der Fußgängerzone um grandiose 50 Meter hat sich dieser Abschnitt der Wilmersdorfer durch Wildwestmanieren hervorgetan. Die Lieferanten der Imbissbuden waren bereits damals sehr kreativ beim Parken – vor allem in zweiter Reihe und in Einfahrten. Das hatte häufig zu Verstopfungen geführt. Wir hatten vor drei Jahren bereits die Frage in den Raum gestellt, wie das werden soll?