👣 FußgĂ€ngerzone wird nur wenig verlĂ€ngert

Update: Die VerlĂ€ngerung des autofreien Abschnitts Wilmersdorfer Straße soll nun erst im zweiten Quartal 2023 begonnen werden. Die VerlĂ€ngerung der eigentlichen FußgĂ€ngerzone wird auch nur bis kurz vor den Nazar-Supermarkt reichen, damit dieser seinen Kundenparkplatz behĂ€lt. So jedenfalls der Leiter der Wirtschaftsförderung am 23. November 2022.

UrsprĂŒnglich sollte noch bis Jahresende 2022 eine „interimistische Lösung“ temporĂ€r eingerichtet werden; vielleicht hat im Amt niemand verstanden, was das lustige Wort bedeutet und die Bearbeitung daher erst einmal liegenlassen.

Die GesprĂ€che mit Gewerbe und Anwohnenden hatten wohl mehrheitlich eine BefĂŒrwortung einer VerlĂ€ngerung ergeben, heißt es aus dem Bezirksamt, zumindest bei den Mitgliedern der AG Wilmersdorfer Straße. Letztere vertritt rund 25 Gewerbetreibende in der FußgĂ€ngerzone.

Was die meist in Wildwest-Manier Parkenden dazu gesagt haben, wurde nicht detailliert erwĂ€hnt. Es wird nun mit Spannung erwartet, wohin sich die RĂŒpelfraktion der Essenslieferanten wohl verlagern wird. Denn klar ist, dass die Fahrer nicht auf das Fahrrad umsteigen werden – obwohl genau das sinnvoll wĂ€re. Nach EinschĂ€tzung der demokratischen Karl-August-Kiez-Initiative wird sich die Horde auf den entstehenden verkehrsberuhigten Abschnitt zwischen Bismarckstraße und Nazar einschießen. Der geplante, multiple Dauerverkehrsverstoß. Die Chance, hier durch bauliche Maßnahmen Abhilfe gegen die Verkehrs-Rowdies zu erzielen, wurde verschenkt. Immerhin findet das gefĂ€hrlichen Fahr- und Parkverhalten dann nicht mehr auf einer Durchgangsstraße mit Gegenverkehr statt.

FĂŒr die Menschen in den Wohnungen ist diese Beruhigung der Kreuzung Schiller und Wilmersdorfer Straße sicher eine Wohltat, wenn sie in der Nacht weniger AutolĂ€rm ertragen mĂŒssen – eine ganz erhebliche Steigerung der AufenthaltsqualitĂ€t. LĂ€rm ist einer der gesundheitsschĂ€dlichsten Stressfaktoren in der Stadt.

Wilmersdorfer Straße
Dieses kurze StĂŒck der Wilmersdorfer Straße bis zur Hausnummer 130 (Thoben) soll 2023 der FußgĂ€ngerzone zugeschlagen werden. Im Oktober 2020 hatte es einen zweitĂ€gigen Versuch gegeben, auf dem interessierte Menschen auch Feedback zu einer autofreien Zukunft des Abschnitts geben konnten – wir hatten berichtet.

Von einigen Betrieben ist bekannt, dass sie durch eine FußgĂ€ngerzone mehr Kunden erwarten, da in dem neuen Abschnitt zum ersten Mal ĂŒberhaupt so etwas wie AufenthaltsqualitĂ€t entsteht. FĂŒr die Gastronomie ist das von großem Wert – jedenfalls in den wĂ€rmeren Jahreszeiten. Es ist ihnen zu wĂŒnschen, die Corona-AusfĂ€lle mit mehr Kundschaft kompensieren zu können.

Die Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden in Wilmersdorfer Straße, die AG Wilmersdorfer, wĂŒrde ja gerne bis zur Otto-Suhr-Allee verlĂ€ngern. Vermutlich fehlt dem Bezirksamt dafĂŒr jedoch der Mut. Wir planen, bald ĂŒber ein GesprĂ€ch mit der AG Wilmersdorfer berichten zu können.

FĂŒr Kundschaft, die mit der U-Bahn U2 bis Bahnhof Bismarckstraße anreist, um in der Wilmersdorfer zu bummeln, dĂŒrfte es ein kleiner Gewinn fĂŒr das Einkaufserlebnis sein, aus der U-Bahn dann fast in der FußgĂ€ngerzone zu landen und nicht erst die Richtung erfragen und zwischen Chaos-Parkern den Weg finden zu mĂŒssen.

Anmerkung: Dieser Beitrag war erstmals am 31.7.2022 erschienen und wurde im November 2022 ĂŒberarbeitet.

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