FußgĂ€ngerzone zwischen Schiller- und Bismarckstraße.

👣 Die neue Fußgängerzone „Wilmi II“ ist eingerichtet.

Die Wilmersdorfer Straße hat eine weitere FußgĂ€ngerzone: ein paar Meter zwischen Schiller- und Bismarckstraße. Quasi eine nicht verbundene VerlĂ€ngerung, denn die Schillerstraße bleibt weiterhin durchgehend befahrbar – wir hatten berichtet.

Am 21. Juni 2023 wurde das StĂŒck vor den jeweils drei Hausnummern 43—45 sowie den gegenĂŒberliegende Nummern 128—130 fĂŒr den allgemeinen Autoverkehr gesperrt. Auf beiden Seiten Poller, zwei BĂ€nke und vier hochbordige BlumenkĂŒbel. Hat ein wenig den Charme wie nach einem Straßenfest, weil der hĂ€ssliche Asphalt einen kalten Fahrbahn-Charakter hat.

Die Poller sind auf diesem Abschnitt der FußgĂ€ngerzone – die man trotz der Unterbrechung durch die Schillerstraße als eine betrachten kann – wahrscheinlich gut investiert, denn die vielen Lieferfahrer haben sich bisher praktisch gar nicht an Regeln gehalten: in zweiter Spur, entgegen der oder quer zur Fahrtrichtung, mit laufendem Motor und so weiter. Leider hilft das nur gegen Pkw – bei der Erst-Begehung fuhren gleich zwei MotorrĂ€der lĂ€ngs hindurch.

Leider ist einer der neuen KĂŒbelbĂ€ume sofort dem Vandalismus zum Opfer gefallen: ein Ast wurde abgebrochen (siehe Foto). Da der Sraßenabschnitt ohnehin von den ĂŒblichen StraßenbĂ€umen gesĂ€umt ist, machen BĂ€ume in KĂŒbeln einen etwas bemĂŒhten Eindruck.

Die von der AG Wilmersdorfer erdachte und von der CDU Charlottenburg (PDF) in die Bezirksverordneten-Versammlung (BVV) eingebrachte VerlĂ€ngerung sollte nach Vorstellung von AG Wilmersdorfer und CDU bis zur Otto-Suhr-Allee reichen. Dass der jĂŒngste Zuwachs nun nichtmal einen Block ausmacht, wirkt mehr als unambitioniert den Zufußgehenden gegenĂŒber – und das, obwohl der Stadtrat fĂŒr Verkehr und Stadtentwicklung ein GrĂŒner ist.

Abgesehen davon, dass der Stadtrat sowieso kein RĂŒckgrat fĂŒr grĂŒne Ideen hat, sind seine Aussagen mit Vorsicht zu genießen: einerseits soll die VerlĂ€ngerung der FußgĂ€ngerzone „dauerhaft“ sein. Andererseits rĂ€umt er selber ein, dass es schwierig sei, die Menschen im Bezirk fĂŒr temporĂ€re Sommerstraßen zu begeistern. Im Konzeptpapier heißt es, die temporĂ€re Sommerstraße wĂŒrde im Herbst in eine dauerhafte FußgĂ€ngerzone ĂŒberfĂŒhrt – aber warum lĂ€uft die Umwandlung dann zunĂ€chst als „temporĂ€r“? Dass die neue Verkehrssenatorin keinen Hehl aus ihrer Auto-Bevorzugung macht, darf als finsterer Stern fĂŒr FußgĂ€ngerprojekte betrachtet werden.

FußgĂ€ngerzone oder LieferantenabkĂŒrzung? Wenn ein Fahrzeug durchpasst, wird auch durchgefahren.

Mehr Informationen:

  • temporĂ€re, autofreie Sommerstraßen: Berlin.de

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